Ein CRPS kann nach einem Trauma an einem Arm oder Bein auftreten. Das sind z. B. Knochenbrüche oder Quetschungen, aber auch Operationen, Herzinfarkte, Infektionen. Sogar verstauchte Knöchel oder Zerrungen können zu einem CRPS führen. Auch eine Verbrennung, Verbrühung oder Schnitt-, Schürf- oder Bisswunde kann genauso wie eine Impfung oder ein Insektenstich zu der Symptomatik führen.

Ein typisches vorangegangenes Trauma ist eine distale Radiusfraktur, also ein Armbruch in der Nähe des Handgelenks. 40 – 50 % der Fälle von CRPS ging ein Knochenbruch voraus, 30 – 40 % sind die Folge anderer Verletzungen oder Operationen. Es gibt jedoch auch Fälle, wo kein Auslöser bekannt ist.

Nicht jede Person mit so einer Verletzung entwickelt ein CRPS. Der genaue Mechanismus, was bei CRPS-Patient:innen zur Ausbildung der Symptome führt, ist noch nicht verstanden.

Über die Häufigkeit der Erkrankung gibt es unterschiedliche Zahlen. Im Umlauf sind Zahlen von 5,5 bis 26,2 pro 100.000 neuerkrankte Patient:innen jährlich. Mehr zu den Betroffenen in Deutschland kannst du hier erfahren.

Eine weitere Ursache für die Erkrankung an CRPS wird in der genetischen Veranlagung der Betroffenen vermutet. Was deutet darauf hin?

• Ein CRPS kann in familiärer Form auftreten. Das Risiko für die Entwicklung eines CRPS bei Geschwistern von Patient:innen mit einer Erkrankung in jungen Jahren scheint erhöht zu sein. Vielleicht kennst du selbst Familien mit mehreren Betroffenen?

• 2 Gene scheinen im Zusammenhang mit der Erkrankung an CRPS zu stehen. Die wissenschaftliche Forschung konnte vor über 10 Jahren bereits 2 Gene identifizieren, die mit CRPS inklusive Dystonie (unwillkürliche und lang anhaltende Muskelkontraktionen) in Zusammenhang zu stehen scheinen. Eines dieser Gene spielt wohl auch bei CRPS ohne Dystonie eine Rolle. Der Mechanismus, wie diese Gene mit der Entstehung eines CRPS in Zusammenhang stehen können, ist noch nicht verstanden.

• Eine kleine Studie aus dem Jahr 2023 konnte seltene Varianten (Mutationen) von 4 anderen Genen identifizieren, die bei Patient:innen mit CRPS häufiger waren als in der Kontrollgruppe.

Ein CRPS kann jeder bekommen, Erwachsene, wie auch Kinder und Jugendliche. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Am häufigsten erkranken Personen zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr neu an CRPS. 

Im Jahr 2023 erhielten 127.770 Patient:innen in der gesetzlichen Krankenversicherung von einer ambulant tätigen Ärztin oder von einem ambulant tätigem Arzt die Diagnose CRPS. Das umfasst sowohl neue Erkrankungen als auch länger betroffene Patient:innen. Davon waren 28 % männlich und 72 % weiblich. 

Anzahl der Patient:innen mit der Diagnose CRPS unter den gesetzlich Krankenversicherten, die mindestens einmal im Jahr 2023 bei einem niedergelassenen Arzt oder einer niedergelassenen Ärztin waren nach Altersklasse. 

Hinweise: Alle Werte einschließlich ungesicherter Diagnosen. Privatversicherte und ausschließlich BG-lich behandelte Betroffene sind hier nicht erfasst. Ebenso ist unbekannt, wie viele Betroffene (noch) keine korrekte Diagnose haben. ‍