Zum Inhalt springen →

Therapie und Behandlung

Sinn jeder Morbus Sudeck (CRPS) Therapie ist, dass der Patient die Kontrolle über die schmerzhafte Extremität wiedererlangt. Realistische Therapieziele sind dabei Schmerzkontrolle und weitgehende Wiedererlangung der Funktion. Allerdings ist sehr häufig eine Restsymptomatik oder verminderte Belastbarkeit auch am Ende der Therapie zu finden, was die Wiedereingliederung vor allem in körperlich anstrengende Berufe erschwert.

Die Therapie sollte immer eine Kombinationstherapie sein, die sich in der Regel aus nicht medikamentösen und medikamentösen Maßnahmen zusammensetzt. Nur in Ausnahmefällen sollten interventionelle Therapieformen (z.B. lokale Injektionstechniken) zur Anwendung kommen.


TIPP

Je früher eine Behandlung einsetzt, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Die Behandlung ist oft langwierig und kann für Patienten und Therapeuten frustrierend sein. Ein möglichst umfassender Therapieansatz bietet nach unserer Erfahrung die besten Heilungschancen.

Dazu gehört zunächst ein fachliches Gespräch mit einem sehr erfahrenen Arzt, der sich in der Behandlung und Therapie der Morbus Sudeck Erkrankung auskennt. Es gibt eine CRPS Ärzteliste, die über den orangenen Support Chat Button bei uns angefordert werden kann. Außerdem gibt es Adressen und Empfehlungen in unserem Forum. -folgt –

Neben der medikamentösen Therapie durch einen erfahrenen Schmerztherapeuten, sollten Maßnahmen im Rahmen der physikalischen Therapie und Ergotherapie mit Maßnahmen der Psychotherapie kombiniert werden.
Reden Sie zudem mit Alternativmedizinern, die Erfolge in der Sudeck Behandlung aufzeigen können. Hier sollte man das Thema einer gesunden und speziell für CRPS Erkrankte abgestimmten Ernährung nicht außer Acht lassen.


Therapiemaßnahmen

Medikamentöse Therapie
Da die Ursachen der Erkrankung unbekannt sind, zielt die Behandlung in erster Linie auf die Symptome ab. Gegen die Schmerzen kommen Schmerzmittel zum Einsatz – verabreicht nach einem international anerkannten Schema.

Bitte besprechen Sie die Verabreichungsgabe der Schmerzmittel mit Ihren behandelnden Ärzteteam. In jedem Falle einer analgetischen Therapie müssen die Kontraindikationen streng beachtet werden, insbesondere beim Einsatz von Opiaten (z.B. Morphin).

Je nach Krankheitsverlauf sind zudem andere Medikamente nötig: unter anderem Mittel, die den Abbau von Knochensubstanz verhindern, oder solche, die Entzündungen bekämpfen wie Kortison. Als Koanalgetika können zudem Gabapentin oder Lyrika versucht werden.


Leitlinien DGN zum CRPS – Stand 2018

Leitlinien zur Behandlung von CRPS der Deutschen Neurologischen Gesellschaft mit Empfehlungen zur medikamentösen Therapie (Stand 2018)
siehe Leitlinie


Therapeutische Lokalanästhesie

Eine zervikale und lokale Sympatikusblockade kann beim CRPS Typ I sehr hilfreich sein, allerdings ist diese Behandlung nicht bei allen Erkrankten erfolgreich. Die zugrunde liegende Pathologie wird nur vom sympathisch vermittelten Schmerz beeinflusst. Bei Sympathikus unabhängigem Schmerz und in fortgeschrittenen Fällen sind Sympathikus Blockaden nicht oder nicht mehr wirksam.

Eine Schmerzlinderung kann auch bei somatischen Blockaden erreicht werden: ein stark verdünntes Lokalanästhetikum wird mit Hilfe eines Katheter Verfahrens kontinuierlich verabreicht.

Beim sympathisch vermittelten Schmerz werden Erfolge über die lokale Verabreichung von Opioiden am Grenzstrang berichtet.


Elektrostimulation

SCS – Spinal Cord Stimulation
Mit rückenmarksnaher Stimulation (SCS – Spinal Cord Stimulation) durch Elektroimpulse kann man Schmerzen lindern. Dabei wird dem Patienten unter lokaler Betäubung eine dünne Elektrode in der Nähe des Rückenmarks implantiert. Diese ist an ein externes Neurostimulationsgerät angeschlossen. Wenn die Testsimulation erfolgreich verlaufen ist, wird der Neurostimulator in einer minimal invasiven Operation dauerhaft unter die Haut am Bauch implantiert. Elektrische Impulse maskieren nun den Schmerz und der Patient spürt stattdessen ein leichtes, angenehmes Kribbeln. Die Impulsgeber sind intelligente Geräte, die die Lage des Patienten erkennen. Mittlerweile hat sich die Möglichkeiten der SCS Sonde bzw. des Generators weiter entwickelt so dass den Patienten nicht nur Programme mit NF-Programme(kribbeln) sondern auch HF-Programme (Burst, Wave, High Frequenz)  zur Verfügung stehen und somit auch bei nicht mehr vorhandener Wirksamkeit der NF-Programme nicht mehr vorhanden sind, eine Option eben für diese Patienten zusätzlich darstellen. Es ist auch zu empfehlen sich einen Generator mit wieder aufladbare Akku implantieren zu lassen, da diese im Schnitt 8 Jahre halten bis der Generator in einem kleinen Eingriff erneuert wird. Vorteil der Batterie betrieben nicht wieder aufladbaren Generator, er lässt sich von außen mittels Kontaktauflage bequem aufladen, wo bei dem nicht wieder aufladbaren Generator mit Batterie zum Wechseln/Erneuern jedes Mal eine Op von Nöten. Die Akkus gewährleisten einen Betrieb über Jahre.

DRG – Neurostimulation
Der Axium™-Neurostimulator ist ein Rückenmarkstimulator, der auf eine Abzweigung des Rückenmarks abzielt, die auch als Spinalganglion bezeichnet wird. Bei der Schmerzbekämpfung steht das Spinalganglion bereits seit vielen Jahren im Mittelpunkt. Das Spinalganglion kann Schmerzsignale regulieren, bevor sie an das Rückenmark und dann weiter an das Gehirn geleitet werden. Die klinische Forschung hat gezeigt, dass mittels Spinalganglion-Stimulation auch Schmerzen in bisher schwer zu erreichenden Bereichen, wie Unterschenkel und Fuß, gelindert werden können.

Vergleich zu herkömmlichen SCS – Systemen:
Bei der herkömmlichen Rückenmarkstimulation werden die Elektroden in dem Bereich hinter dem Rückenmark platziert, und zwar in einem größeren Abstand zu den Nerven. Mithilfe des Axium-Neurostimulators können die speziellen Elektroden näher am Zielbereich platziert werden, so dass das Gerät die Stimulation fokussieren kann, um Ihren Schmerz besser zu lindern. Die Elektroden sind unempfindlich gegen Bewegungen und die Stimulation ändert sich nur minimal beim Bewegen des Körpers (d. h. bei Körperveränderung durch Stehen, Sitzen oder Liegen).

Pasha-Sonde
Gepulste Hochfrequenzstrombehandlung der Rückenmarksnerven im Wirbelkanal über eine Multifunktionselektrode.
Sie ist knapp 1,4 Millimeter dick, flexibel und soll Patienten mit chronischen Schmerzen helfen, die mit anderen Methoden keine ausreichende Linderung erreichen: Mit der sogenannten Pasha-Sonde können Schmerztherapeuten gezielt neuropathische Schmerzen lindern, manchmal sogar ausschalten.

Diese flexible Sonde kann sehr schonend in Lokalanästhesie und ggf. in leichter Sedierung über eine Kanüle in den Epiduralraum eingeführt werden. Die exakte Lagekontrolle erfolgt röntgenologisch. Durch Anschluss des speziellen Katheters an einen Generator können nun vorsichtige Stimulationen erfolgen, um die genaue Schmerzquelle, d.h. die betroffenen Nervenwurzel(n) herauszufinden. Anschließend erfolgt die gepulste Radiofrequenztherapie der schmerverursachenden Nervenbahnen. Das Verfahren wird als „Nervenmodulation“ eingestuft.


Physikalische Therapie

Es ist sinnvoll, die physikalische Therapie dem Krankheitsstadien anzupassen.
Dabei sind die die Stadium Übergänge fließend und die Einteilung der Stadien nicht immer klar abgrenzbar.


Physikalische Therapie im Frühstadium der Krankheit

Ruhigstellung und Hochlagerung der betroffenen Extremität

Milde Kühlung der betroffenen Extremität (Eispackungen sind manchmal kontraindiziert, besser sind kühlende Umschläge)

Manuelle Lymphdrainagen

TENS, Transkutane Elektrostimulation – nicht für jeden Betroffenen geeignet und als angenehm empfunden

Leichte Bindegewebsmassage und Rumpfmassage

Krankengymnastische Behandlung: sehr vorsichtiges aktives und passives Bewegen der betroffenen Extremität und aktives Bewegen des ganzen Körpers

Ergotherapie: z.B. Linsenbad, Betupfen mit Eis, Pinseltherapie, Ödem Behandlung

Spiegeltherapie


Physikalische Therapie im Stadium II

Kohlesäure Bad, 2 -Zellen Bad

Bewegungsbad

Manuelle Lymphdrainage

Fußreflexzonen Massage

Stäbchenmassage nach Deuser

Krankengymnastische Behandlung: vorsichtige aktive Therapie ohne an den betroffenen Extremitäten Schmerzen zu setzten; aktive Bewegung des ganzen Körpers; Spiegeltherapie (wenn Schmerz zunimmt eher ungeeignet); wenn Ein Steifung des Gelenks im Vordergrund steht, vorsichtigste Mobilisation der versteiften Extremität

Ergotherapie: funktionelle Techniken werden intensiviert; Eingliederungsmaßnahmen und Techniken und technische Hilfen für den Alltag und die Eingliederung in das Berufsleben

Spiegeltherapie

Bei starker Beeinträchtigung der Bewegung verbunden mit Schmerzen können Hilfsmittel wie Schienen oder bei Sudeck im Fuß ein spezieller Schuh wie ein „Air Walker“ hilfreich sein


Physikalische Therapie im fortgeschrittenen Stadien (Stadium III)

Kohlesäure Bad, 2-Zellen-Bad

Bewegungsbad

TENS

Stäbchenmassage nach Deuser

Krankengymnastische Behandlung: Im Vordergrund stehen überwiegend aktive krankengymnastische Maßnahmen; Remobilisierung durch assistiertes und aktives Bewegungs- und Muskeltraining – verhindern einer zunehmenden Versteifung des betroffenen Gelenks – , Haltungsschulung, Spiegeltherapie, Massagen

Ergotherapie: Intensive Schulung von Fein- und Grobmotorikkeit sowie der Gelenkbeweglichkeit, leichte Tätigkeit gegen allgemein steigernden Widerstand, Zusammenarbeit mit Physiotherapie und Unterstützung der Betroffenen mit Hilfsmitteln

Spiegeltherapie


Psychologische Betreuung

Ein weiterer Pfeiler der multimodalen Schmerztherapie ist die psychologische Betreuung. Denn chronische Schmerzzustände wie der Morbus Sudeck gehen nicht selten mit psychischen Problemen einher, welche die Beschwerden verstärken und so einen Teufelskreis herbeiführen können. Vielen Betroffenen machen Ängste, Depressionen und ein vermindertes Selbstwertgefühl zu schaffen. Zur Bewältigung dieser Probleme kann – neben verschiedenen Entspannungstechniken – eine Psychotherapie beitragen. Ergänzend kann zudem eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein: Dabei lernen die Betroffenen, wie sie bestimmte, Angst besetzte Alltagssituationen besser meistern.

Sinnvolle Entspannungstechniken

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

Autogenes Training

Meditative Entspannungsübungen (Achtsamkeitsübung, Atemübung)

Yoga

Hypnose

Imaginative Verfahren (z.B. Fantasiereisen)

Qigong und Tai Chi

Bitte führen Sie diese Entspannungstechniken nur nach fachlicher Anleitung durch.
Nicht jede Entspannungstechnik ist für jeden Erkrankten geeignet.

Probieren Sie aus und entscheiden Sie sich für die Techniken die Ihnen gut tun!


Zusammenfassung Therapien

Die Therapie gehört auf jeden Fall in die Hände von in der Schmerztherapie erfahrenen Fachärzten für Unfallchirurgie, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Handchirurgien, Orthopäden, Neurologen oder Anästhesisten im interdisziplinären Austausch.

Das allerwichtigste Kriterium für die Wahl Ihrer Ärzte muss aber bleiben, dass diese REICHLICH ERFAHRUNG im Umgang mit dieser Erkrankung aufweisen. Fragen Sie die Spezialisten, wie viele CRPS Patienten Sie bisher behandelt und erfolgreich therapiert haben.


Die wichtigsten Therapiemaßnahmen

Medikamentöse Therapie (auch Homöopathie und „Medikamente“ der Traditionellen Chinesischen Medizin – hier ist eine Zusammenarbeit der traditionellen mit der alternativen Medizin erforderlich)

Physikalische Therapie (Physio- und Ergotherapie) in den verschiedenen Krankheitsstadien (Stadium I bis III)

Therapeutische Lokalanästhesie (Sympatikusblockade, Grenzstrangblockade, somatische Blockade)

Rückenmarksnahe Stimulation durch Elektroimpulse mittels Neurostimulator (SCS-Spinal Cord Stimulation)

DRG Spinalganglion Stimulation mittels Axiom – Neurostimulator

Nervenstimulation mittels Pasha Sonde

Psychologische Betreuung


Heilungschancen

Zunächst eine gute Nachricht:
Je früher die Krankheit erkannt wird (am besten schon im Stadium I – siehe Überblick der Stadien im Bereich Ursachen), desto besser sind die Heilungschancen.

Eine vollständige Heilung ist manchmal möglich, allerdings nur selten ohne eine intensive Behandlung durch Morbus Sudeck erfahrene Therapeuten bzw. eines Expertenteams.

Bei vielen Patienten allerdings bleiben die Schmerzen bestehen, oder die Erkrankung kommt in unregelmäßiger Zeit immer wieder zum „Vorschein“. Doch auch wenn die Krankheit nicht vollständig ausheilt, gelingt es den Betroffen, die Beschwerden zu kontrollieren (setzt Hilfe des Expertenteams voraus) um mit der Krankheit dauerhaft zu leben.

Dramatisch verläuft die Erkrankung für einen kleinen Teil der Patienten (hier im Stadium III): Bei ihnen bleibt das Schmerzsyndrom bestehen und sie büßen dauerhaft Funktion der betroffenen Gliedmaße ein.


In eigener Sache

Verlieren Sie nie den Mut und bleiben Sie positiv, auch wenn es besonders in den sehr „schmerzhaften“ Phasen nicht einfach ist

Wenden Sie sich nur an erfahrene Spezialisten, die auch Morbus Sudeck schon mal behandelt haben

Die Behandlung muss von einem Team aus Orthopäden, Schmerztherapeuten, Physio- und Ergotherapeuten sowie Psychotherapeuten begleitet werden. Sehr gute Ergebnisse wurden auch mit Behandlungsmethoden der Alternativmedizin erreicht (siehe alternative Therapieformen)

Alles was Ihnen gut tut hilft, nicht jede Behandlung wirkt bei jedem Patienten gleich

Hören Sie auf Ihren Körper

Tauschen Sie sich aus

Üben Sie sich in Geduld, „Entschleunigung“ Sie Ihren Alltag

Wer heilt, hat Recht! Entwickeln Sie das Gefühl dafür, welcher Therapeut für Sie richtig ist. Da spielt es keine Rolle, ob Sie zum Humanmediziner, Alternativmediziner, Heilpraktiker oder Heiler gehen – wichtig ist, dass Sie gesund werden.


Ernährungsempfehlung bei CRPS

Die Ernährung bei CRPS gibt es leider nicht. Auch existiert keine spezielle Diät, um den Verlauf des CRPS aufzuhalten. Doch gibt es Empfehlungen für Lebensmittel, die sich eher negativ auf die Symptome eines CRPS auswirken und Lebensmittel, die einen positiven Beitrag bei der Behandlung des CRPS leisten können. Die Ernährung sollte bei CRPS mit Bedacht gewählt werden. Einige Lebensmittel, z.b. Kaffee, können zu einer Verstärkung der Symptome des CRPS führen.

Durch den Einbau bestimmter Lebensmittel in den Speiseplan und durch die Art der Zubereitung der Mahlzeiten kann sich der chronische Schmerz des CRPS positiv beeinflussen lassen.

Lebensmittel, die im Allgemeinen die Gesundheit angreifen und im Speziellen zur einer Verschlimmerung der Schmerzen führen können, sollten möglichst bei der Ernährung von CRPS-Betroffenen gemieden werden, dieses sind z.B. Kekse, Kuchen, Schokolade, Leber, Würstchen, uvm.

Lebensmittel können die Arbeit der hemmenden Nervenzellen im Zentralnervensystem, die bei der Schmerzweiterleitung den Schmerz unterdrücken, unterstützen. Zu diesen Lebensmitteln gehören u.a. frisches Obst und Gemüse. Durch den Einbau bestimmter Lebensmittel in die tägliche Ernährung und die schonende Zubereitung der Mahlzeiten kann sich auch ein evtl. Übergewicht normalisieren.

In der amerikanischen Literatur wird in der Ernährung bei CRPS von der „4-F-Diät“ gesprochen. Die 4 „Fs“ stehen für die Lebensmittel, die bei CRPS und chronischen Schmerzen regelmäßig zu sich genommen werden sollen:

frisches Obst- keine Konserven
frisches Gemüse / Salat- welches möglichst mit Olivenöl zubereitet werden soll
Fisch- welcher gegrillt oder geröstet wird
Geflügel (Fowl)- ohne Haut, möglichst nicht gebraten, sondern auch gegrillt, im Backofen zubereitet oder geröstet

Im Speiseplan sollten die „5 Cs“ möglichst gemieden werden, da diese Lebensmittel zu einem Anstieg der Schmerzen führen können:

Kekse (Cookies)
Kuchen (Cakes)
Schokolade (Chocolate)
Alkoholische Getränke (Cocktails)
Süßigkeiten (Candys)

Empfehlungen von Lebensmitteln bei chronischen Schmerzen

In der amerikanischen Literatur werden bestimmte Lebensmittel bei der Ernährung von chronischen Schmerzpatienten empfohlen, während andere Lebensmittel gemieden werden sollten, da diese über den Arachidonsäurestoffwechsel zu einem Schmerzanstieg führen können.

Lebensmittel, die gemieden werden sollten:

kristalliner Zucker = „weißer Hauszucker“
zuckerhaltige Softdrinks
Torten und Pasteten
Fleischwurst, Mortadella, Lyoner, Ringwurst
Salami
Hot Dogs
Trauben
Eiscreme
weißes Mehl, angereichertes gebleichtes Mehl
Sirups, Zuckersäfte
Mayonnaise
weißes/helles Brot
generell Gebratenes in jeder Form
konservierte Früchte in Zuckerwasser
Kuchen
Süßigkeiten, Süßspeisen
Schweineschmalz, Schweinefett, Bauchschmalz
Brat- und Backfette, ausgehärtete Pflanzenfette
Kartoffelchips
Dips
Kuchenmischungen
Alkohol
Kaffeeweisser, Milchersatz
Margarine
Donuts
Butter
Schinken, Speck, Schwein

Lebensmittel, die selten und/ oder sehr sparsam zubereitet werden sollten:

Kaffee – besser ersetzen durch (Eis-)Tee (ungesüßt)

Lamm

Tee

Kartoffelmus oder Bratkartoffeln, wenn dann in Olivenöl zubereitet


Lebensmittel, die in den Speiseplan eingebaut werden sollten:

Diätdrinks, aber ohne Koffein, Zucker, und mit wenig oder gar keinem enthaltenem Natrium
entrahmter Käse
Äpfel
alle frischen Obstsorten
ungesüßter Orangen- und Grapefruitsaft
naturbelassener Apfelsaft
alle frischen Gemüsesorten
Kalbfleisch
Huhn oder Geflügel, allerdings ohne Haut
Hummer
mageres/ fettarmes Roastbeef, allerdings in Maßen
Rosinen
entrahmte Milch
Thunfisch, in Wasser eingelegt
Nüsse, naturbelassen und v.a. ungesalzen
naturbelassener Honig
Haferflocken
Hüttenkäse mit geringem Fettgehalt
naturbelassener Joghurt mit geringem Fettgehalt
Süßkartoffeln mit Schale
Eier, aber nicht mehr als zwei pro Woche
Sardinen
jede frische Fischsorte
jede Form von Getreide als z. Bsp. Müsli
Shrimps
getrocknete Früchte
Krabben und Krebse
6- 8 Gläser Wasser pro Tag

Beim Einkauf sollte man die Deklarierungen auf den Verpackungen der Lebensmittel lesen. Vor allem sollte auf die Angabe von Kohlenhydraten geschaut werden. Zucker wird in letzter Zeit gerne mit anderen Begriffen umschrieben. Auch sollte man aufmerksam sein bezüglich der angegebenen Fett- und Kalorienverhältnisse. Lebensmittel, die ein hohes Fett-Kalorienverhältniss haben, sollten gemieden werden. Sind hohe Angaben hinsichtlich des enthaltenen Cholesterins, Konservierungsstoffe, chemische Zusätze und/ oder zugesetzter Geschmackstoffe auf den Verpackungen zu lesen, sollten diese Lebensmittel auch gemieden werden. Wenn auf der Verpackung von Lebensmitteln eine lange Liste an Zutaten und Inhaltsstoffen, vor allem mit unaussprechbaren und nicht bekannten Worten zu lesen ist, sollte dieses Lebensmittel nicht gekauft werden. Auch sollte jeder chronische Schmerzpatient auf die Zufuhr von Salz achten. Bei abgepackten Lebensmitteln sollte geschaut werden, wieviel Salz enthalten ist. Am besten sind Lebensmittel, die wenig oder gar kein Salz enthalten.

Essenszubereitung
Während der Zubereitung von Mahlzeiten sollte auf Öl, Margarine und Butter verzichtet werden. Auch Salz sollte so wenig wie möglich in der Zubereitung von Mahlzeiten Verwendung finden.

Bei der Zubereitung sind Zubereitungsformen, die kein Öl und Fett benötigen, unbedingt vorzuziehen- dieses sind Dünsten, Grillen, Rösten und/ oder im Backofen garen. Auf jeden Fall sollte auf gebratene und frittierte Lebensmittel verzichtet werden. Wenn diese Zubereitungen doch gewünscht werden, sollte mit Ölivenöl gebraten werden.

Der Trend in Restaurants, Salat- Bars anzubieten, um sich fettarm und kalorienbewusst zu ernähren, kann sehr oft irreführend sein. Gerade diese Salat-Bars mit den „Fertig-Salat-Saucen“ bergen hohe Fettgehalte!

Diätische Modeerscheinungen
„Käse enthält viel Cholesterin“. Es gibt zwei Sorten von Käse:

Scharfer, herzhafter Käse ist sehr reich an Tyrosin. Lebensmittel, die viel Tyrosin (eine Aminosäure, die im Körper u.a. zu Katecholaminen umgewandelt wird) enthalten, können bei CRPS-Betroffenen zu einer Schmerzverstärkung führen.

Milder Käse, z. Bsp. Mozzarella und Ricotta, enthalten nur 25-30 mg Cholesterin pro Portion- im Gegensatz zu Leber mit ca. 375 mg und Krakauer-Wurst mit ca. 400 mg Cholesterin pro Portion.

„Schalen-und Meeresfrüchte enthalten zu viel Cholesterin“.
Schalen-und Meeresfrüchte enthalten HDL-Cholesterin. HDL-Cholesterins nehmen überschüssiges Cholesterin aus den Körperzellen auf und bringen es zur Leber. Hohe HDL-Cholesterin-Werte schützen vor jeder Form von Gefäßkrankheiten.

„Nichts essen, bevor man zu Bett geht“.
Falsch ist rotes Fleisch, Kaffee oder Schokolade vor dem Schlafengehen zu essen.
Aber Obst und fettarme Milchprodukte können vor dem Zubettgehen zu sich genommen werden. Es wird sogar von einem positiven Effekt bei chronischen Schmerzen berichtet.

Kaffee
CRPS-Betroffene sollten Kaffee und Koffein meiden. Es ist naiv zu glauben, dass Koffein keine Effekte auf das Schmerzgeschehen habe.

Koffein enthält ein auf Säure basierendes Öl, ein Alkaloid, welches ein Reizstoff für die Magenschleimhaut darstellt. Dieses Alkaloid stimuliert die Freisetzung von Magensäure. Die erhöhte Sekretion vom Magensäure führt zu einer vermehrten Freisetzung von Adrenalin. Adrenalin bewirkt, dass die Insulinausschüttung im Körper erhöht wird. Das Resultat dieser Wirkungskette ist eine sekundäre-reaktive Unterzuckerung. Es kommt zu einer Nervosität, der Blutdruck steigt an und 2-3 Stunden nach dem Koffeingenuss kommt es zu einem Verlangen nach Süßem als Resultat der sekundär-reaktiven Unterzuckerung. All die Wirkungen des Koffeins sind nicht förderlich für das CRPS. Das Ansteigen des Adrenalins nach Koffeingenuss wirkt den Medikamenten entgegen, die das entgleiste und hyperaktive Dopamin erregenden System bei CRPS positiv beeinflussen wollen.

Kaffee ist schädlicher als koffeinhaltige Softdrinks oder Tee.

Milder Tee führt nicht zu einer reaktiven Unterzuckerung und Blutdruckanstieg.

Tee, der nicht zu stark zubereitet wird, enthält viel weniger Koffein. Das im Tee enthaltene Teein ist zwar auch Koffein, enthält aber Tannine (= Gerbstoffe), die Durst hervorrufen.

Kaffee und Tee führen zu einem vorübergehenden Anstieg der Körpertemperatur. Ein paar Minuten, z.b. nach Kaffeegenuss, kommt es durch die Stimulierung des Adrenalins zu kälteren Extremitäten und gleichzeitig zu einem Anstieg der zentralen Körpertemperatur. Tee wirkt in dieser Hinsicht milder, aber hat den gleichen Effekt. Kalte Extremitäten können das CRPS verschlimmern.

Eis-Tee scheint die mildeste Form eines koffeinhaltigen Getränkes zu sein. Zum Beispiel fühlt sich ein Patient mit höherem Fieber schlechter, wenn er Kaffee trinkt. Doch Tee mit Zitrone oder Limone hilft bei Fieber und dem Stress, der durch das Fieber für den Körper ausgelöst wird. Wie selbstgemachte Hühnersuppe bei bestimmten Erkrankungen hilft, hat milder Tee einen positiven Effekt bei Fieber und Stress. Kaffee führt zu einer Steigerung von Stress- das CRPS ist für den Körper Stress!

Kräuter-Tees
Auch wenn Tee nicht so schädlich wie Kaffee für den Körper ist, heißt dieses nicht, dass die Kräuter-Tees für jeden CRPS-Betroffenen gut oder positiv sind. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen getrockneten Teesorten.
Einige Kräuter enthalten schädliche Substanzen, die bei allen Menschen negative Auswirkungen haben, CRPS-Betroffene jedoch stärker diese Auswirkungen spüren.

Einige Autoren empfehlen, Kräuter-Tees in der Ernährung bei chronischen Schmerzen zu meiden, da die Belastungen der Kräuter an chemischen Stoffen sehr variiert und meist nicht geregelt ist.

Vor allem Tees wie z. Bsp. aus dem Sassafraslorbeer enthalten sehr hohe Dosen an Tannine, die im Verdacht stehen, karzinogen (=krebserzeugend) zu sein.
Tees, die Katzenminze, Kriechwachholder, Muskat, Hortensien enthalten, können halluzinogen wirken. Kamillen-Tee, Ringelblumen-Tee können schwere allergische Reaktionen auslösen. Sennesblätter und Aloe Vera-Blätter haben abführende Wirkungen. Tees aus Mistelblättern und Schachtelhalm können toxische Reaktionen im Körper auslösen.

Bei Kräuter-Tees sollte sehr auf die Herkunft der Pflanzen geachtet werden. Die Reaktionen des Körpers auf Kräuter-Tees sollten sehr genau beobachtet werden.

(Quelle: Neurological Associates Pain Management Center,Vero Beach, Florida;www.rsdrx.com / Deutschsprachige Veröffentlichung auf: www.crps-info.de)


Ratschläge für Betroffene

Nehmen Sie die Erkrankung an

Die Behandlung und Therapie nimmt Zeit in Anspruch, üben Sie sich in Geduld

Bitte beachten Sie alle Anzeichen und Signale dieser Erkrankung, je früher ein professioneller Therapieansatz durchgeführt wird, desto besser sind die Heilungschancen

Hören Sie in Ihren Körper hinein und vertrauen Sie auf Ihre innere Stimme

Tauschen Sie sich mit betroffenen Patienten aus, der Erfahrungsaustausch wird Ihnen Wege aufzeigen zur Bewältigung der eigenen Behandlungstherapie

Lassen Sie sich nicht in die „Psychoecke“ schieben. Wer ewig Schmerzen hat, wird psychisch auffällig. Das aber ist die Folge, nicht die Ursache der Krankheit

Das Wichtigste bei der Therapie ist die Zusammenarbeit der einzelnen medizinischen Fachrichtungen, also Orthopäden, Anästhesisten, Neurologen, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und Chirurgen

Sie brauchen keine „höllischen“ Schmerzen zu erleiden, wenden Sie sich an einen erfahrenen Schmerztherapeuten

Binden Sie Ihre Angehörige voll und umfänglich in Ihre Erkrankung ein, es ist nicht immer einfach mit einem „Schmerzpatienten“ umzugehen. Verständnis für Ihre Erkrankung und die daraus resultierenden Folgen für Arbeit und Familie helfen Ihnen im Heilungsprozess.

Geben Sie niemals auf und verlieren Sie nicht den Mut, Heilung ist im Einzelfall MÖGLICH, vertrauen Sie auf Ihre mentale Stärke und den Glauben an Besserung

Aktivieren Sie Ihre Selbstheilungskräfte durch „richtiges Denken“

Jede Sudeck Erkrankung verläuft unterschiedlich, „erfahren“ Sie den für Sie geigneten Therapieweg